Der Trend zur Urbanisierung ist ungebrochen. Schon im Jahr 2000 lebten 47 Prozent der Weltbevölkerung in Städten. Bis 2030 sollen es sogar 60 Prozent sein. Das hat vor allem eine zentrale Herausforderung zur Folge: die Versorgung der Bevölkerung in den Städten mit lebensnotwendigen Ressourcen wie Nahrung, Wasser und Energie – und das im Idealfall nachhaltig für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Um diese Herausforderung zu meistern, müssen unsere Städte smart werden. Energieversorger können und sollen dabei einen wesentlichen Beitrag leisten. Diesen Anspruch in die Praxis umzusetzen und Smart City-Konzepte Wirklichkeit werden zu lassen, ist eine der Aufgaben, der wir uns bei innogy Consulting gemeinsam mit unseren Kunden stellen.
Aber was genau verbirgt sich eigentlich hinter dem Schlagwort „Smart City“? Vor allem bedeutet Smart City die Interaktion zwischen moderner Informations- und Kommunikationstechnik (ICT) und drahtlosen Sensornetzwerken (WSN), um Anlagen und Ressourcen effizient zu managen und damit Nachhaltigkeit und Lebensqualität in den Städten zu verbessern. Eine ganze Vielzahl von Unternehmen – von Anbietern für Kommunikationsdienstleitungen und Technologie-Plattformen bis hin zu Software-Herstellern – entwickelt unter diesem Anspruch Lösungen für intelligente Städte. Damit diese jedoch den maximalen Effekt erzielen und die Städte tatsächlich smarter werden, müssen verschiedene Organisationen zusammenarbeiten.
Zu diesen zählen auch Energieversorger. Denn die Evolution der smarten Städte bietet auch und gerade für sie viele neue Möglichkeiten. Durch die Entwicklung hin zu digitalen Versorgern sind sie in der Position, Smart City-Konzepte aktiv voranzutreiben. Dafür müssen sie ihr Kerngeschäft auf Basis ihrer Kernkompetenzen weiterentwickeln und Zukunftsthemen – wie smarte Straßenbeleuchtung, Smart Meter und Ladesäulen für Elektrofahrzeuge – stärker fokussieren. Der Einsatz dieser Infrastruktur-Elemente bietet ihnen gleich mehrere Vorteile. Sie können eine sichere, belastbare und flexible Kommunikation gewährleisten und Daten im großen Umfang verarbeiten. Auf Basis der so gewonnenen Informationen können sie zudem neue Möglichkeiten identifizieren, um Kosten zu senken, neue und bessere Services zu entwickeln und die Nachhaltigkeit zu verbessern. Das gibt Energieversorgern die einzigartige Chance, Städte in ihrem Wachstum zu unterstützen und ihre Attraktivität für Unternehmen, Institutionen und Bewohner zu steigern.
Dennoch bietet die Entwicklung hin zu smarten Städten nicht nur viele Chancen, sondern birgt auch Risiken. Je smarter eine Stadt wird, desto anfälliger wird sie für Cyber-Attacken. Millionen vernetzter Geräte (IoT) sind damit potentiell von Manipulationen bedroht, die weitreichende Folge haben können. Würden beispielsweise Verkehrskontroll-Sensoren gehackt, könnte das in falschen Ampelschaltungen, Staus oder sogar gravierenden Unfällen resultieren. Daher müssen Sicherheitsmaßnahmen zwingender Bestandteil aller Smart City-Konzepte sein. Aber auch die Sicherheit der persönlichen Daten ist ein großes Thema: Um die Bewohner vom Mehrwert der smarten Angebote zu überzeugen, müssen die intelligenten Städte die individuelle Privatsphäre wahren. Denn wenn sich die Bürger gegen die aktive Teilhabe entscheiden, sind die wesentlichen Vorteile des Smart City-Ansatzes nicht nutzbar.
Um den steigenden Sicherheitsanforderungen zu begegnen, muss die Regierung daher alle Interessensgruppen in ein Sicherheitsnetzwerk involvieren. Dafür gilt es, der breiten Bevölkerung und allen beteiligten Organisation zu vermitteln, dass strenge Steuerung, Nutzerkontrollen und die Übernahme von Verantwortung unumgänglich sind. Auch wir als innogy haben daher das Thema Sicherheit an die Spitze unserer Vorstands-Agenda gesetzt und sind seit Kurzem Mitglied des europäischen Netzwerks für Internet-Sicherheit. Mehr zum Thema Cyber Security und unseren Projekten in dem Bereich gibt es demnächst in einem separaten Blogbeitrag.
Ein Artikel von
Kata SoósPrincipal
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